Wirkungsweise und Entstehung
Druckwelle und Stosswelle
Physikalische Grundlage der Stosswellentherapie (ESWT)

Die Definition der Stoßwelle ist eine „starke Druckwelle in jeglichem elastischen Medium wie Luft, Wasser oder Festkörpern“. Stoßwellen unterscheiden sich von Schallwellen und Schockwellen. Die Wellenfront der Stoßwelle führt zu einer plötzlichen und heftigen Veränderung des Druckes und der Dichte in einem Gewebe. Deshalb sind Stoßwellen auch schneller als der Schall und die Geschwindigkeit der Ausbreitung nimmt mit der Höhe der Energie zu.  Die Energie einer Stoßwelle wird als Druck auf die Umgebung angegeben. Dieser Druck ist meist sehr hoch, und hat eine positive Druckamplitude. Es gibt unterschiedliche Erzeugungsweisen der Stoßwelle. Allen Erzeugungsprinzipien/Stosswellengeräten ist gemeinsam, dass sie in einem Therapiekopf entstehen und mittels einem gewöhnlichen flexiblen Koppelstück in Form einer Membran oder eines dreidimensionalen Körpers abgegeben werden. Um eine effektive Ankopplung an das Gewebe zu erzielen ist es notwendig zwischen den Grenzflächen ein Kopplungsmedium (Ultraschallgel) zu verwenden.

Radiale Druckwelle/Stosswelle (rESWT)

Die Erzeugung einer radialen Druckwelle wird durch die Kollision von einem durch Druckluft beschleunigten Projektil auf einen Prallkörper (Applikator) erzeugt. Diese Druckwelle/Energie wird direkt an das Gewebe übertragen und breitet sich radiär vom Applikator aus.

Fokussierte Stosswelle (FESWT)

Bei dem piezoelektrischen Erzeugungsprinzip werden piezoelektrische Kristalle elektrisch aktiviert, geben eine Druckwelle ab, welche sich durch die schalenförmige Anordnung der Kristalle in einem Punkt treffen (fokussieren). Beim Auftreffen auf eine Grenzfläche wird die akustische Energie in mechanische umgewandelt und wirkt in tiefergelegen Strukturen.

Unterschied rESTW und fESWT

Druck, und Stoßwellen unterscheiden sich sowohl in ihrer physikalischen Charakteristik als auch in der therapeutischen Eindringtiefe ins Gewebe. So eignet sich die radiale Druckwelle gut für oberflächennahe Schmerzpunkte (Muskeln/Faszien) während für tiefergelegenen, chronische Sehnenansatzerkrankungen die fokussierte Stoßwelle verwendet wird.

Physikalischer/Biologischer Wirkmechanismus

Der endgültige biologische Wirkmechanismus ist nicht eindeutig geklärt, die folgenden Mechanismen sind weitgehend Hypothesen. Die Erschütterung des Gewebes (Mechanotransduktion) hat Effekte auf den Zellkern, und andere zelluläre Strukturen. Die Reizung des Zellkerns führt zur vermehrten Produktion von Entzündungshemmenden Zellen und deren erhöhte Ausschüttung von entzündungshemmenden Signalmolekühlen (Stickoxid NO, Prostaglandin E2, COX-2, Substanz P, VEGF, eNOS). Zusätzlich kommt es zu einer Erhöhung der Stoffwechselrate durch vermehrte Ausschüttung von Wachstumshormonen auf den Knochen, das Kollagen und die Nervenzellen. Des Weiteren scheint es zu einer vermehrten Durchblutung (Neovascularisation) und der Reduktion von nicht myelinisierten Nervenfasern zu kommen. Auch Verklebungen der Muskulatur werden gelöst sowie eine damit einhergehende Verbesserung der Beweglichkeit erreicht.

Bitte beachten Sie:

Gemäß ärztlicher Berufsordnung, dem Heilmittelwerbegesetz (v.a. §3 HWG) und dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) ist Ärzten/-innen insbesondere anpreisende, irreführende oder vergleichende Werbung verboten. In diesem Zusammenhang stellt die deutsche Rechtsprechung strenge Anforderungen an Richtigkeit, Eindeutigkeit und Klarheit der Aussagen zur Darstellung medizinischer Behandlungsmethoden. Dem Bundesgerichtshof zufolge kann ein hinreichender wissenschaftlicher Wirksamkeitsbeleg von medizinischen Behandlungsmethoden in der Regel nur erfolgen nach bestimmten, durch die Rechtsprechung definierten, konkretisierten und wissenschaftlich hierzulande erwiesenen Maßstäben (= randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie) mit adäquater statistischer Auswertung, die durch Veröffentlichung in den Diskussionsprozess der Fachwelt einbezogen worden ist (BGH 2013, Az. I ZR 62/11). Der nachfolgende Text wurde dahingehend juristisch geprüft und nicht beanstandet. Dennoch wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein Erfolg der Stoßwellentherapie nicht mit Sicherheit garantiert werden kann!